Die Gigabit-Strategie des Bundes – FTTH
Welche Rolle spielt Mobilfunk dabei?
Für ländliche Gebiete ist schneller Mobilfunk ungeeignet. Zum einen weil dort viel grössere Flächen als in einer Stadt abgedeckt werden müssen. Und zum anderen weil für eine höhere Bandbreite höhere Frequenzen eingesetzt werden müssen. Doch: je höher die Frequenz desto geringer die Reichweite und desto geringer die Durchdringung von Widerständen wie Baumkronen. Während beispielsweise 800 MHZ, welches für 3G hauptsächlich eingesetzt wurde noch Reichweiten bis 15km hatte, sind die Reichweiten bei 3600 MHz (5G) bei gleichbleibender Leistung um ein vielfaches geringer.
Mit geringen Frequenzen aber lassen sich keine hohen Datenmengen übertragen. Folglich können ländliche Liegenschaften nur Kabelgebunden mit schnellem Internet versorgt werden.
Ein weiteres Problem ist die fehlende Kooperationsbereitschaft der Inhaber der Glasfaser Netze, vor allem der Swisscom: Da sie sich weigert, andere Netzbetreiber an ihre Glasfasernetze anzuschliessen, verhindert sie vor allem den ländlichen Glasfaserausbau. Erst kürzlich wurde die Swisscom in einem Bundesgerichtsurteil dafür zur Verantwortung gezogen.
Aktueller Status Glasfaserausbau im internationalen Vergleich
Die Schweiz liegt beim internationalen Vergleich mit den Glasfaser-Hausanschlüssen nicht einmal im Mittelfeld. Nur etwa ein Drittel aller stationären Internetanschlüsse in der Schsweiz ist mit Glasfaser erschlossen. Zu begründen ist das unter anderem durch die einseitige Förderung der (Mobilen-) Funktechnologien. Der Bund hat diesen Mangel erkannt und mit seiner Gigabitstrategie die Weichen für die Überholspur gestellt. Er will diesen Rückstand nun aufholen.
Netztechnologie und Bandbreite im europäischen Vergleich
Hier zeigt sich, dass bereits 97% der Gebäude in der Schweiz mit 5G abgedeckt sind und etwa 82% der Gebäude über einen Internetanschluss mit 100Mbit/s verfügen. Die Schweiz belegt damit Rang 8 bzw. 3 im Internationalen Vergleich.
Bei den High-Speed (Gigabit) Internetanschlüssen und der Erschliessung mit Glasfaser bewegt sich die Schweiz am Ende des europäischen Rankings; Platz 21 und 26.
Quelle: Verein Schutz vor Strahlung
Breitbandabdeckung der Gebäude in der Schweiz internationalen Vergleich
In der folgenden Grafik wird der Anteil von Glasfaseranschlüssen in Prozent aller stationären Breitbandanschlüssen in den Ländern der OECD im Dezember 2023 angezeigt. Auch im internationalen Vergleich hinkt die Schweiz mit Glasfaseranschlüssen hinterher.
Zukunftsprognosen «Kupfernetz» vs. Glasfaser
Das Kupfernetz wird bis ins nächste Jahrzehnt (2030er Jahre) sukzessive stillgelegt.
Gemeinden welche sich nicht um Glasfaseranschlüsse bis in jedes Haus bemüht haben bleibt nur die Erschliessung durch Funkübertragung übrig was eine erhöhte Verstrahlung durch Mobilfunk in der 5. und 6. Generation (5G, 6G etc.) und eine Verteuerung des Angebots mit sich bringt.
Ein Vergleich der technischen Details
Energieverbrauch: Glasfaser hat die beste Energiebilanz
FTTH Glasfasernetze: Eine nachhaltige Internetlösung!
Glasfaser ist nicht nur die beste Internet-Technologie in Bezug auf Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit, sondern ist auch mit Abstand die Umweltfreundlichste und hat die besten Voraussetzungen für eine umweltschonende Benutzung. Die Herstellung von Glasfasern hat minimale ökologische Auswirkungen, da zur Herstellung sehr wenig Energie benötigt wird. Die Glasfaser trägt somit eindeutig zur Verringerung der Treibhausgasemissionen bei.
Weniger Energieverbrauch durch Lichtübertragung
Die Glasfaser verbraucht im Betrieb bis zu zwölf Mal weniger Energie als reines Kupfer, da die Daten mit Licht übertragen werden können. Darüber hinaus erzeugt ein Kupfer/Coax Netz schlichtweg Wärme, und die Geräte im Central Office (Datenzentrale) müssen kühl gehalten werden, da eine Überhitzung verhindert werden muss. Für die Kühlung benötigt es immense Klimaanlagen, die viel Energie verbrauchen. Durch den Ausbau eines reinen Glasfasernetzes reduziert sich also auch der Bedarf von umweltschädlichen Klimaanlagen und der Verbrauch von Energie.
Reduzierung von Treibhausgasen
Der weitere Vorteil eines reinen FTTH Glasfasernetzes (resp. der Glasfasern) ist die geringere Stromnutzung und damit die deutliche Verringerung der Kohlendioxidemissionen. Damit entsteht ein wesentlicher Umweltbeitrag zur Reduktion des Treibhausgaseffektes, welcher bekanntlich im wahrsten Sinne des Wortes die Erde in alarmierender Geschwindigkeit erwärmt.
Quelle: https://www.swiss4net.ch/de/umweltfreundliche-glasfaser/
Glasfaser ist die digitale Infrastruktur mit dem geringsten Stromverbrauch
Glasfaser ist deutlich energieeffizienter als 5G
Auch im Vergleich mit dem Mobilfunkstandard 5G schneidet Glasfaser deutlich besser ab. Eine aktuelle Studie von Eoptimo aus Dänemark hat den Energieverbrauch einer 1 Gbit/s-Glasfaserverbindung mit einer entsprechenden 5G-Verbindung verglichen. Das Ergebnis: Eine Glasfaserverbindung verbraucht 85 Watt, die entsprechende 5G-Verbindung 1`158 Watt. Der Strombedarf eines Glasfaseranschlusses (FTTH) ist demnach 13 Mal geringer als der einer 5G-Verbindung.
Physische Faktoren
Glasfasern können im Boden verlegt werden mit den Zuleitungen für Strom oder die alte Kupfer Infrastruktur. Oder im Hochbau, auch als Freileitungen, dies hat sich in verschiedenen Ländern bereits bewährt.
Quelle: https://www.telekom.com/de/blog/netz/artikel/glasfaser-holzmasten-anschlussbox-538154
Glasfasern können auch über Starkstromleitungen verlegt werden. Die Stromleitung verursacht keinerlei Störungen auf die Glasfaser.
Weitere Techniken zum Verlegen von Glasfasern sind:
- Klassischer Tiefbau mit Leerrohr
- Fräsen, Die High-Tech-Variante zur Verlegung der Glasfaser-Kabel, Trenching-Verfahren
- Spülbohrverfahren – Hindernisse untertunneln
- Kabelpflug – Schneller Fortschritt beim Glasfaser-Kabel verlegen
- Erdrakete – Glasfaser bis ans Haus
- Kabelbau entlang von Eisenbahnschienen
Quellen:
https://www.deutsche-glasfaser.de/digital-wissen/tiefbauverfahren#mit-praezisen-bauverfahren-zum-netz-der-zukunft https://www.youtube.com/watch?v=7f1FaVDB9fY